Leserbrief zum Bericht der ZSZ betreffend Temporeduktion 60 Albis und Buchenegg

Nun hat der Regierungsrat entschieden. Demnächst gilt auf den Strecken Albispass und Buchenegg Tempo 60. Dies aufgrund der vermehrten Unfälle und des Lärms.
Soweit so gut. Die Motivation der beteiligten Akteure hier ist jedoch äusserst fraglich. So wird der GLP- Gemeinderat aus Langnau am Albis, Rolf Schatz, im Artikel wie folgt zitiert: «Ziel sei es, die Strecke so unattraktiv zu gestalten, dass die Motorradfahrer keinen Spass mehr daran hätten, die Strecke zu befahren.» Zu dieser Aussage kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Mit einer solchen Aussage werden auch die korrekt-fahrenden Motorradlenker kriminalisiert. Das ist höchst bedenklich.
Ziel müsste es sein, die Strecken sicherer zu machen und nicht den Menschen den Spass zu verderben. Es ist überhaupt nicht erwiesen, dass eine einfache Temporeduktion das Unfallrisiko auf solchen kurvenreichen Strecken verringert. Dazu kommt, dass es gerade auf diesen Strecken praktisch unmöglich ist, in den engen Kurven, Tempo 60, geschweige denn Tempo 80 zu fahren.
Wer die Strecke auf die Buchenegg kennt, weiss, dass diese sehr schmal ist und auch ein Fahrradstreifen fehlt. Hier sollte man sich Gedanken machen, ob man mit baulichen Massnahmen die Verkehrssicherheit erhöhen kann. Auch der Lärm wird mit einem Tempolimit nicht einfach verschwinden, denn dieser wird hauptsächlich durch die Beschleunigung der Fahrzeuge ausgelöst.
Und die Lärmargumentation erinnert mich daran, dass sich auch die Menschen in der Nähe des Flughafens über den Fluglärm beklagen. Möglichst günstig wohnen, aber auf keinen Fall Lärmemissionen in Kauf nehmen wollen. Wie paradox.
Politik damit zu machen, den sich korrekt verhaltenden Menschen den Spass zu verderben, ist absolut fehl am Platz. Wir sollten endlich von dieser Verbotskultur wegkommen und wieder an die Eigenverantwortung der Menschen appellieren.

Sebastian Huber
Gemeinderat SVP Adliswil